Glasfaser Internet im Benchmarktest 2024 | Österreich
Glasfaser-Anschlüsse bieten schnelles und zuverlässiges Internet mit hohen Übertragungsraten. Die Datenübertragung erfolgt mittels Glasfaserkabeln, die im Vergleich zu Kupferleitungen höhere Geschwindigkeiten und geringere Latenzzeiten ermöglichen. Glasfaser ist weniger anfällig für Störungen und stabiler. In Österreich wird der Ausbau kontinuierlich vorangetrieben. Unsere Redaktion testete die Leistung der Glasfaser Internet-Tarife von A1 und Magenta über mehrere Monate in Zusammenarbeit mit der TU Wien und der Strapag AG. Von März bis Juni 2024 wurden 116.417 Messpunkte erhoben, um die Leistung zu bewerten.
Test aktualisiert am: 23.7.2024
Der Tester
Lukas Wenzel-Horner
Messpunkte
116.417 Daten wurden ausgewertet
Testzeitraum
März bis Juni 2024
Smartphone
Veröffentlichung: SMARTPHONE Ausgabe 4/2024
Glasfaser Internet im großen Test
Immer öfter ist von Glasfaser-Anschlüssen zu hören, die nicht nur ein schnelles, sondern auch ein belastbares Internet mit sehr hohen Übertragungsraten gewährleisten. Doch was steckt hinter dieser Technologie? Beim Glasfaser Internet kommen Kunden in den Genuss eines Breitband-Internetzugangs, bei dem – wie der Name bereits vermuten lässt – die Datenübertragung mittels Glasfaserkabeln erfolgt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Internetanschlüssen, bei denen das Signal über Kupferleitungen transportiert wird, bietet Glasfaser eine wesentlich höhere Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit, da sie Daten nahezu verlustfrei und mit Lichtgeschwindigkeit auch über längere Distanzen hinweg übertragen kann. Dies führt zu schnelleren Download- und Upload-Raten sowie geringeren Latenzzeiten, was besonders bei datenintensiven Anwendungen wie Streaming, Online-Gaming und Videokonferenzen einen immensen Vorteil bringt. Darüber hinaus ist Glasfaser weniger anfällig für elektromagnetische Störungen, wodurch die Stabilität der Verbindung erhöht wird.
In Österreich wird der Glasfaserausbau kontinuierlich vorangetrieben, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Doch wie sieht die Leistung bei den Glasfaser Internet-Tarifen tatsächlich aus? Unsere Redaktion hat hierzu einen umfassenden Test über mehrere Monate hinweg durchgeführt.
Im Rahmen unseres umfassenden Netztests wurde die Leistung von Glasfaser Internet-Tarifen in Österreich untersucht. Bei den Anbietern fiel die Wahl auf A1 und Magenta, da diese beiden Unternehmen ein österreichweites Glasfasernetz betreiben. Drei hingegen wurde außen vor gelassen, da dieser Anbieter auf das Netz der A1 zurückgreift. Der Test wurde vom CDA Verlag in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien und der Strapag AG aus der Schweiz realisiert. Die Testphase erstreckte sich über den Zeitraum von März bis Juni 2024, wobei täglich mehrere Messungen durchgeführt wurden. Die Testteilnehmer aus der gesamten Republik haben durch ihre Beteiligung dazu beigetragen, dass insgesamt 116.417 Messpunkte erhoben werden konnten.
So haben wir getestet
Die Messungen erfolgten sowohl tagsüber als auch nachts, um ein umfassendes Bild der tatsächlichen Netzqualität zeichnen zu können. Jeder unserer Testteilnehmer, der einen Glasfaser Internet-Tarif nutzt, hat ein vom CDA Verlag bereitgestelltes Messinstrument (Probe/Mini PC) verwendet, mit dem die Geschwindigkeiten und Latenzen gemessen und aufgezeichnet wurden. Die gesammelten Daten wurden anschließend von der TU Wien ausgewertet.
Die Ergebnisse im Detail
Ping-Zeiten:
A1: Ping (gesamt): 8,57 ms
Magenta: Ping (gesamt): 12,97 ms
Download-Geschwindigkeit: Da die Downloadgeschwindigkeiten der Glasfasertarife unterschiedlich waren (von 200 MBit/s bis 1000 MBit/s), werden hier keine absoluten Geschwindigkeitsdaten angegeben. Stattdessen wurde gemessen, ob mehr oder weniger Download-Geschwindigkeit als im Vertrag angegeben, verfügbar war. Diese Prozentwerte sind in der folgenden Tabelle dargestellt.
A1: Die nutzbare Download-Rate im Vergleich zum vertraglich zugesicherten Wert war pro Tag durchschnittlich um 2,64 Prozent höher.
Magenta: Die nutzbare Download-Rate im Vergleich zum vertraglich zugesicherten Wert war pro Tag durchschnittlich um 3,33 Prozent niedriger.
Upload-Geschwindigkeit: Auch hier werden keine absoluten Geschwindigkeitsdaten angegeben, da die Glasfasertarife unterschiedliche Upload-Raten erlauben. Stattdessen wurde gemessen, ob mehr oder weniger der vertraglich zugesicherten Upload-Geschwindigkeit nutzbar war. Diese Werte sind in der Tabelle dargestellt.
A1: Die nutzbare Upload-Rate im Vergleich zum vertraglich zugesicherten Wert war pro Tag durchschnittlich um 5,72 Prozent höher.
Magenta: Die nutzbare Upload-Rate im Vergleich zum vertraglich zugesicherten Wert war pro Tag durchschnittlich um 5,31 Prozent niedriger.
Unsere Messungen
Die analysierten Daten zeigen deutlich, dass A1 im Bereich der Ping-Zeiten bessere Werte erzielt als Magenta, insbesondere bei den durchschnittlichen Ping-Werten für die Webseiten google.at, instagram.com und tiktok.com. Dies deutet auf eine stabilere und schnellere Verbindung hin, was besonders für Anwendungen wichtig ist, die niedrige Latenzzeiten erfordern, wie etwa Online-Gaming oder Videokonferenzen. Ebenso konnte A1 in vielen Fällen mehr als die im Tarif angegebenen Geschwindigkeiten zur Verfügung stellen.
Bei den A1 Glasfaseranschlüssen kommen die Kunden somit häufig in den Genuss von höheren Download- und Upload-Raten als in den jeweiligen Tarifen zugesichert wird.
Fazit
A1 hat in unserem Test aufgrund der niedrigeren Ping-Zeiten und der tatsächlichen Geschwindigkeit besser abgeschnitten. Die detaillierte Betrachtung der Download- und Upload-Geschwindigkeiten zeigt, dass A1 im Durchschnitt mehr als die vertraglich zugesicherten Geschwindigkeiten bietet, sowohl beim Download als auch beim Upload. Magenta konnte an dieser Stelle nicht mithalten. Insgesamt hat sich jedoch gezeigt, dass beide Anbieter in der Lage sind, zuverlässige und störungsfreie Internetverbindungen via Glasfaser bereitzustellen, wobei A1 ganz klar die Nase vorn hat.